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Grönland-Vortrag faszinierte Besucher
Viele Besucher kamen anlässlich der Veranstaltung „Diaspora extrem – Kirche in Grönland“ in die katholische Herz-Jesu-Kirche Bernau. Der von Péter Vida gehaltene Vortrag über Leben, Kultur und Glaube im wenig bekannten Land stieß auf großes Interesse.
So konnte unser Vereinsvorsitzender von beeindruckenden Erlebnissen berichten. Etwa die Bedeutung des Klimawandels aus Sicht der Grönländer, ihr Streben nach Unabhängigkeit und die immer mehr im Vordringen befindliche grönländische Sprache. Diese wurde zuerst von Samuel Kleinschmidt, einem deutschen Missionar der Herrenhuter-Brüdergemeinde, kodifiziert. Immer mehr Anstrengungen unternimmt das zu Dänemark gehörende autonome Gebiet bei der Bekämpfung von Alkoholismus und Depression in den dunklen Wintermonaten.
Die größte Faszination lösten die Bilder des Ilulissat-Eisfjordes aus. Einer der größten Gletscherproduzenten der Welt steht als Unesco-Weltnaturerbe unter besonderem Schutz.
Eingerahmt in eine passende musikalische Begleitung konnte Péter Vida zudem von der flächenmäßig größten katholischen Pfarrei der Welt berichten. So ist die Christ-Königs-Gemeinde in der grönländischen Hauptstadt Nuuk für rund 2 Millionen Quadratkilometer zuständig – mit aber nur 300 Gläubigen verdient sie das Prädikat „Diaspora extrem“.
110 Jahre Herz-Jesu-Kirche in Bernau: Ausstellung zu Carl Ulitzka
Unser Förderkreis eröffnete am vergangenen Sonntag eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Erbauers der katholischen Herz-Jesu-Kirche, Pfarrer Carl Ulitzka. Die teilweise originalen Exponate zeigen die wichtigen Abschnitte im Leben des Prälaten.
Bereits mit 23 Jahren wurde er in Breslau zum Priester geweiht, ehe er 1901 Pfarradministrator in Bernau wurde. Allen Widerständen zum Trotz setzte er 1907/1908 binnen anderthalb Jahren den Bau der Herz-Jesu-Kirche durch. Mit ihrem 66 Meter hohen Turm wurde das im Stil norddeutscher Backsteingotik erbaute Gotteshaus schnell zu einem Wahrzeichen der Stadt. Im Jahr 1910 wurde Ulitzka in seine oberschlesische Heimat zurückgerufen, wo er vor allem für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen arbeitete. Von 1920 bis 1933 war er Reichstagsabgeordneter für die katholische Zentrumspartei. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges war er mehrere Monate im KZ Dachau interniert. In seinen letzten Jahren widmete er sich vor allem der Krankenseelsorge in Berlin-Friedrichshagen, wo er 1953 im Alter von 80 Jahren verstarb. Heute erinnert die Bernauer Ulitzkastraße entlang der katholischen Kirche an sein Wirken.
Die aktuelle Ausstellung widmet sich dem 110-jährigen Bestehen der Herz-Jesu-Kirche und ist bis Oktober zu sehen. Höhepunkt ist der feierliche Festgottesdienst am 13. September mit dem ehemaligen Bernauer Pfarrer Peter Beier. Auf den Tag genau 110 Jahre nach Fertigstellung der Kirche soll diesem auch ortschronistisch wichtigen Ereignis gedacht werden.
Mitgliederversammlung 2017 und Neuwahl des Vorstandes
Auf unserer Jahresversammlung am Freitag, dem 8. Dezember wurde der Vereinsvorstand neugewählt. Die Mitglieder wählten Péter Vida erneut zum Vorsitzenden, Siegfried Wollanik zum 1. und Pfarrer Eberhard Kortzum 2. Stellvertreter sowieTobias Herrmann zum Schatzmeister.
Vida konnte eine positive Bilanz der vergangenen Jahren ziehen. So ist die Mitgliederzahl kontinuierlich gestiegen. Der Förderkreis hat sich durch Konzerte, Vorträge und Infoabende fest im kulturellen Leben der Gemeinde und der Stadt etabliert. Zugleich können immer mehr Spenden eingeworben werden, wodurch investive Maßnahme wie jüngst der Erwerb eines neuen Weihwasserbeckens finanziert wurden.
Für das nächste Jahr sind weitere Aktivitäten geplant. So soll 2018 anlässlich des 110-jährigen Bestehens des mit 66 Metern höchsten Bernauer Bauwerks mit einer Ausstellung an den Erbauer Pfarrer Carl Ulitzka gedacht werden. Zugleich ist der Erwerb einer neuen Weihnachtskrippe geplant.
25. November 2016: Vortrag "Reisebericht Bürgerkrieg Ostukraine"
Über die Herz - Jesu - Kirche
Am 23. Mai 1907 wurde der Grundstein für das Kirchengebäude gelegt. Unter Bauherr Pfarrer Carl Ulitzka gingen die Bauarbeiten schnell voran, so dass die Kirche schon 18 Monate später fertig war. Am 13. September 1908 wurde sie von Fürstbischof Kardinal Dr. Kopp aus Breslau geweiht.
Das Gebäude wurde von Architekt Paul Ueberholz aus Charlottenburg entworfen und im Stil norddeutscher Backsteingotik als einschiffige Hallenkirche mit angedeutetem Querschiff erbaut. Besonders eindrucksvoll ist der schöne, ganze 66 Meter hohe Kirchturm, der schon von weitem zu sehen ist, bevor man die Stadt Bernau erreicht.
Der Innenraum der Kirche wurde ursprünglich durch die Mayer'sche Königliche Hofkunstanstalt München ausgestaltet. In den Jahren 1965/66 kam es, ausgelöst durch das 2. Vatikanische Konzil, zu einer tiefgreifenden Umgestaltung durch den Architekten Gottfried Zawadski.
Im Jahr 2008 wurden noch einmal kleine Veränderungen an der Innenausstattung nach Vorschlägen des Architekturbüros Prof. Lückmann aus Dessau vorgenommen.