Unser Förderkreis eröffnete am vergangenen Sonntag eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Erbauers der katholischen Herz-Jesu-Kirche, Pfarrer Carl Ulitzka. Die teilweise originalen Exponate zeigen die wichtigen Abschnitte im Leben des Prälaten.
Bereits mit 23 Jahren wurde er in Breslau zum Priester geweiht, ehe er 1901 Pfarradministrator in Bernau wurde. Allen Widerständen zum Trotz setzte er 1907/1908 binnen anderthalb Jahren den Bau der Herz-Jesu-Kirche durch. Mit ihrem 66 Meter hohen Turm wurde das im Stil norddeutscher Backsteingotik erbaute Gotteshaus schnell zu einem Wahrzeichen der Stadt. Im Jahr 1910 wurde Ulitzka in seine oberschlesische Heimat zurückgerufen, wo er vor allem für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen arbeitete. Von 1920 bis 1933 war er Reichstagsabgeordneter für die katholische Zentrumspartei. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges war er mehrere Monate im KZ Dachau interniert. In seinen letzten Jahren widmete er sich vor allem der Krankenseelsorge in Berlin-Friedrichshagen, wo er 1953 im Alter von 80 Jahren verstarb. Heute erinnert die Bernauer Ulitzkastraße entlang der katholischen Kirche an sein Wirken.
Die aktuelle Ausstellung widmet sich dem 110-jährigen Bestehen der Herz-Jesu-Kirche und ist bis Oktober zu sehen. Höhepunkt ist der feierliche Festgottesdienst am 13. September mit dem ehemaligen Bernauer Pfarrer Peter Beier. Auf den Tag genau 110 Jahre nach Fertigstellung der Kirche soll diesem auch ortschronistisch wichtigen Ereignis gedacht werden.